Alte Klangmuster – Justin Vernon (Bon Iver)

Findet eine Band im Laufe ihrer Karriere großen Zuspruch, wird seitens der Fans gern nach allen Schnipseln gesucht, die mit den Musikern in Verbindung zu bringen sind. Kaum eine Band schafft den großen Durchbruch mit dem ersten Album oder der ersten EP und so gibt es noch zahlreiche Schätze zu finden – mehr oder weniger gute. Einen schöner Schatz wurde nun von Justin Vernon, dem Sänger von Bon Iver, mit seiner 2006er veröffentlichten EP „Hazeltons“ entdeckt. Mit einer Auflage von 100 Stück verkaufte Justin die EP in seinem heimatlichen Plattenladen und zeigte damals schon sein Potential, fand nur noch nicht die passende Aufmerksamkeit. Den Titeltrack Hazelton gibt es hier als Download und soeben habe ich auch ein Video gefunden, für den der Song als Untermalung dient: „My family and I and a bottle“ von Phillip Wachter. Einfache, ansprechende Bilder für ein ebenso einfaches ansprechendes kleines Musikstück.


(via prettymuchamazing)

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Neue Klangmuster – Képzelt Város

An dieser Stelle muss ich mich zunächts erneut bei der postrockcommunity bedanken, die Rezension um Rezension viel für unbekannte Bands tun, diese in den Fokus rücken und es immer immer mal wieder schaffen mich mit einem Act zu überraschen und von deren Qualität zu überzeugen. Dabei bin ich vor Kurzem auf Képzelt Város gestoßen, einer ungarischen Band und ihrem Werk „Mit Nekem“. Dieses erste Album hat die Band als freien Download zur Verfügung gestellt. Einen weiteren Download der vorherigen EP „Csend Utca“ findet ihr bei der postrockcommunity. Liebhabern elegischen Post-Rocks empfehle ich unbedingt von den Downloads Gebrauch zu machen. Weitere Begründungen gefällig? Zum Beispiel hat Peter von Schallgrenzen Képzelt Város kürzlich als schönen Tipp zum Jahresende präsentiert. Wenn das nicht schon Begründung genug ist, dann kann euch vielleicht noch Folgendes überzeugen …
Kepzelt VarosNachdem das Vorgeplänkel mit dem Opener „Sol“ verklungen ist – mitsamt unverständlicher Worte in ungarischer Sprache – geht es auf „Mit Nekem“ sofort so richtig los und haut mich und garantiert auch euch gleich zu Beginn aus den Stühlen. Der Wahnsinn mit welcher Intensität der Song „D2“ aufwartet, die durch ein Cello noch unterstützt wird. Als im dritten Song dann die Stimme einsetzt, erinnert dies anfangs etwas an die unverständliche Nuschelei von Sigur Rós‘ Jónsi. Zart dahin gehaucht und dann mit unbändiger kraftvoller Stimme Tempo aufnehmend. Neben den graziösen Melodien ist das Unberechenbare das Schöne. Manchmal muss man nicht unbedingt verstehen, was einem da vorgesungen wird. Die Melodien, die Dynamik, die Dramatik reichen bereits aus um die Intention zu vermitteln. Setzt das Cello ein, fließe ich so oder so dahin. Manche Songs wie Sergei6 kommen ganz ohne Gesang aus, setzt er bei White Noise dann wieder ein, ist dies eine willkommene, jedoch nicht zwingend notwendige Ergänzung. Es werden große, ganz große Gitarrenwände aufgebaut, von laut wieder ins Leise gewechselt und immer wieder dieses Streichinstrument … Dies taucht auch bei Futok auf. Zunächst ist der Song jedoch von Piano und Gergő’s Stimme geprägt um in einem Höhepunkt des Albums einzustimmen und einem – im wahrsten Sinne des Wortes – Herzschlagfinale zu enden. Diese Ungaren haben es echt drauf…

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Christmas in the name of Rage Against The Machine

Jetzt komme ich hier doch nicht ganz um das Thema Weihnachten vorbei, weil mich folgende Nachricht sehr überrascht und gefreut hat: Am vergangenen Sonntag erzielten Rage Against The Machine mit „Killing In The Name“ beim Kampf um den ersten Platz der britischen Weihnachtscharts den Sieg. So spannend war das Rennen um dieses Ehrenplatz wohl lange nicht mehr. Man muss dabei erwähnen, dass die Hitliste zu Weihnachten in den letzten Jahren jeweils immer von dem jeweiligen X-Factor-Gewinner dominiert wurde und so eine gähnende Langeweile aufkeimte. Dieser wirkte der Initiator der Facebook-Kampagne „Rage Against The Machine For Christmas No.1“ Jon Morter in diesem Jahr erfolgreich entgegen und stürzte das Charts-Monopol. Der diesjährige Gewinner der britischen Castingshow Joe McElderry verkaufte seinen Song etwa 50.000 mal weniger als Rage Against The Machine.
Im Vorübergehen und ohne großes Dazutun konnten Rage Against The Machine mit ihrem Song aus den 90ern nebenbei noch zwei weitere Rekorde aufstellen: So wurde “Killing In The Name Of” die erste download-only Single, die den Thron am britischen Chart-Himmel erklimmen konnte. Außerdem wurde mit den 500.000 Downloads gleichzeitig der Rekord der „meisten Downloads in einer Woche“ aufgestellt. Und was beweist dies erneut: Mit sozialen Netzwerken lässt sich eine Menge erreichen.
Der Rage Against The Machine Frontmann Zack de la Rocha bestätigte übrigens, dass ein Teil der Einnahmen, einem guten Zweck gespendet werden würde. Er bedankte sich bei allen und versprach ein UK-Konzert im kommenden Jahr.

Und was wäre das Internet, wenn es nicht bereits ein weihnachtliches Video und ein weihnachtliches Mash-Up geben würde:

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Collapse Under The Empire – Find a place to be safe

cute - find a place to be safe

Unser Alltag in der modernen globalisierten Welt ist geprägt von Schnelligkeit, ständiger Neuorientierung und Flexibilität. Die Beständigkeit geht verloren, allzu oft wird sich dennoch an den letzen Resten von Gewohntem festgehalten, Kontinuität und Dauerhaftigkeit werden zum Synonym für Unerreichbarkeit. Sucht dabei nicht eigentlich jeder einen Platz, an dem er sich dauerhaft wohl, sicher und geborgen fühlt, zu dem er gehört, sei es örtlich gesehen, im Verbund von Personen oder auch im geistigen Einklang?
Auch Collapse Under The Empire sind auf der Suche und haben ihren festen Platz in der musikalischen Welt meiner Meinung nach gefunden. Sie haben sich festgesetzt und sich im Genre des Post-Rock und für mich dort unverwechselbar niedergelassen. Was sich hinter „Find a place to be safe“ verbirgt, stellt für mich mittlerweile einen unverwechselbaren CUTE Sound dar.
Mit Captured Moments steigen sie zunächst haargenau dort ein, wo sie bei Systembreakdown aufgehört hatten. Leise schleicht sich der Song voran, verbreitet eine wohlig warme Stimmung und dieses kribbelnde Gefühl im Inneren, wenn sich eine Spannung aufbaut, die sich entladen muss. Dies ist tatsächlich so unbeschreiblich schön und hoffnungsvoll, dass es ein Lächeln auf meinem Lippen zaubert. So froh gestimmt wurde ich lange nicht von einem Album begrüsst. Crawling ist daraufhin von einer etwas nachdenklicheren Note bestimmt, steigert sich aber auch wie der Vorgänger in mehreren Schüben ins Unermeßliche. Dieses Spiel wiederholt sich im Verlauf noch öfter.
Im Vergleich zum Erstlingswerk wird hier etwas am elektronischen Sound zurückgedreht bzw. es noch raffinierter in die Songstrukturen eingebaut. Das Schlagzeug und die Gitarren treten noch weiter in den Vordergrund und auch weitere Instrumentenspektren finden ihren Einklang. So sind die Streicher, wie auf Tranquility und Intelligence zu hören, meiner Erinnerung nach neu für die Band. Immer wieder werden wir in neue melancholische Welten getaucht, die Songs bauen sich Schicht für Schicht auf. Sie haben dabei an Komplexität und Reife zugenommen, aber wie gesagt dennoch diesen unverwechselbaren Sound behalten. Danke Chris und Matt! Ich werde mit dem Album in nächster Zeit noch einige Freude haben und bei jedem weiteren Durchlauf immer wieder neue Details entdecken.

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Klangmuster live – Biffy Clyro im Grünspan

Soviele Zweifel ich auch zum neuen Album hatte, so zweifellos ließ mich das Konzert am vergangenen Samstag mit einer Erkenntnis zurück: Biffy Clyro rocken verdammt nochmal das Haus!
Der Tag begann eher bescheiden, auch so richtige Vorfreude machte sich an diesem Tag nicht breit. Eigentlich wollte ich das Konzert nur schnell hinter mich bringen und mich schnellstmöglich erneut meinem Bett widmen. Die Vorband Peoples in Planes begann erstaunlich früh kurz nach Einlass und haben wir daher leider auch komplett verpasst. Die armen Burschen, die wohl vor einer einzigen Reihe an Früherschienenen auftreten mussten, hatte ich übrigens vor ewiger Zeit mal in einem Beitrag zu Joaquin Phoenix‘ künstlerischem Output erwähnt, wie mir im Nachgang einfiel. Aber es sollte uns wie gesagt nicht vergönnt sein, die Live-Performance mitzuerleben. Wenn das jetzt immer so abläuft, dann kann man sich die Vorband doch eigentlich gleich sparen. Die Bands, denen überhaupt keine Aufmerksamkeit geschuldet wird, tun mir eher leid. Viele Zuschauer waren sogar der Überzeugung, dass der Support wohl ausgefallen sein musste. An diesem Abend war ich allerdings im Grunde genommen recht froh, dass nach dem Verdunkeln sofort Biffy Clyro auf der Bühne erschien. Der Freude wurde jedoch ein Abbruch verpasst, als sich vor mir riesige Menschen postierten und sich zudem wie immer – egal wo ich stehe – neben mir ein Durchgang nach vorne bildete. Kann mir mal jemand bitte dieses Phänomen erklären? Wieso drängeln sich die Leute immer direkt neben mir nach vorne, schubsen mich von einer zur anderen Seite und lassen mich nicht in Ruhe das Konzert genießen… Wie auch immer, dieses Mal hatte das Geschubse eine positive Nebenwirkung: Irgendwann hatte ich dann fast freien Blick auf die Bühne und konnte mich endlich der Musik widmen. Da ich mich im Vorfeld nicht auf das Konzert eingestimmt hatte, also seit langer Zeit keinen Biffy Song mehr gehört hatte und auch das neue Album Only Revolutions noch nicht besitzte, hab ich mich bei jedem Song jedes mal aufs Neue gefreut, welch großartiges Repertoire die Schotten doch vorweisen können. Und ja, wieder einmal sind es die Schotten. Da oben muss wohl irgendwas in der Luft liegen…
Eine Setlist des Abends findet ihr bei Doreen, aufgrund der Lichtverhältnisse jedoch leider recht wenige Fotos von diesem Gig. Dabei fällt mir bei den ersten Bildern von ihr wieder ein, dass bei Betreten der Bühne sofort klar war, dass es sich um eine schweißtreibende Show handeln würde. Nicht umsonst, ließ sowohl Drummer als auch Sänger Simon Neil den Oberkörper unbekleidet.
Neben den neuen Songs wurde vor allem das Album Puzzle rauf und runter gespielt. Besonders erfreute es mich aber auch Justboy und 57 nach Jahren einmal live zu hören. Großartig, großartig. Ich hätte an diesem Abend plötzlich noch ewig weiter machen können und Biffy Clyro auf der Bühne noch stundenlang zusehen und zuhören können. So sehr schaffte es Musik mal wieder mich zu begeistern und den bescheiden schönen Tag davor vergessen zu machen…

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Der Titel ist es zwar nicht, der Beitrag wird es jedoch – kurz. Die Schotten von The Twilight Sad haben es mir mal wieder angetan und bedürfen keiner weiteren Worte. Wo habe ich es mal wieder gefunden? Genau, bei meinem Lieblingsmagazin, das mich seit einiger Zeit auch online immer wieder mit den neuesten Neuigkeiten versorgt.

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Old Folks zu Bon Iver

Es soll ja Leute geben, die ungelesene E-Mails löschen können, in ihrem Feedreader bei zuvielen angesammlten Feeds den Panic-Button drücken können, angefangene Bücher einfach nicht zu Ende lesen und problemlos Sachen wegschmeißen können. Ich gehöre nicht dieser Kategorie an. Ich bin ein Sammler und Jäger. Ich muss alles lesen, wissen und haben und um Gottes Willen darf Nichts so einfach weggworfen werden. Alles muss aufgearbeitet werden. Dass dadurch die ein oder andere Sache auf der Strecke bleibt, muss ich leider immer öfter feststellen und mich doch zum Wegschmeißen, Aussortieren und Löschen zwingen. Zuviel Input führt manchmal zu keinem Output und weniger ist manchmal mehr. Aufräumen ist die Devise.

Beim Aufräumen kann man jedoch auch die ein oder andere Sachen wiederfinden; wie diesen uralten Link zu einer Serie in der „old folks“ an aktuelle Musik herangeführt werden und diese rezensieren. In dieser Folge von „Breakfast at Sulimays“ wurde als zweiter Song „Blood Bank“ von Bon Iver auserkoren, daher möchte ich euch diese nicht vorenthalten. Zwei aus der musikinteressierten Rentnerrunde erkennen dabei sogar die Schönheit dieses Songs: „It’s a sad song…“ „I like it…cause I am a sad person“ und Joe gibt zumindest zu „…it’s well done“.

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Neue Klangmuster – We were promised Jetpacks

Was wurde uns versprochen? Raketenrucksäcke! Der gute alte Raketenantrieb und die Schotten mal wieder… Die sind doch nicht ganz beisammen, haben es mir jedoch in letzter Zeit angetan, machen aber auch verdammt gute Musik und zeichnen sich durch ihren einzigartigen Akzent aus. Bei We were promised Jetpacks steht die Stimme dabei sogar häufig im Fokus und drängt das Gitarrengeschrammel teilweise in den Hintergrund. Dabei ist dieser stakkatoartige, kratz- und beißwütige Gitarren- und Schlagzeuglärm genau in meiner Kragenweite. Die vier Schotten haben ganz schön viel Speed drauf und wurden von Felix, auf dessen Blog Beautiful Sounds ich sie vor Ewigkeiten entdeckt und markiert habe, glatt mal zum Wachmacher erkoren. Da kann das Zimmer mal schnell zum Tanzsaal werden. Was die Jungs aus Edinburgh veranstalten ist echt mitreißend.
Bisher kann ich das Album “These Four Walls” noch nicht mein eigen nennen, konnte es zumindest im Stream kennenlernen. Meine nächste Bestellung steht wohl wieder an. Die kleinen leisen Stimmen werden mich schon dazu bringen…

Nächstes Jahr steuern We were promised Jetpacks auch einige deutsche Städte an. Hamburg steht leider nicht auf ihrem Reiseplan, aber kann ja noch kommen, hoffentlich.

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Neue Klangmuster – The Swell Season

Ach wie schön. Liebhaber des Films „Once“ werden sich genauso freuen wie ich. Die Hauptdarsteller Glen Hansard (Sänger und Gitarrist der irischen Band The Frames) und Markéta Irglová haben sich nach ihrem Erfolg mit dem Independent-Musik-Film weiteren Songs gewidmet. Als The Swell Season veröffentlichen Sie das Album „Strict Joy“ und knüpfen damit an ihren Oskar-Erfolg „Falling Slowly“ an. In ihrem kürzlich veröffentlichten Video „Low Rising“ geht es dabei äußerst regnerisch zu. Regie führte übrigens Sam Bean von Iron & Wine. Wunderschöne Bilder zu einem wunderschönen Song.

Als wäre dies alles noch nicht genug, gehen The Swell Season auch auf Tour und gastieren am 14.02.2010 im Kampnagel in Hamburg. Da wird sich doch sicher der ein oder andere finden, der mich begleiten will…
(via Visions)

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Neue Klangmuster – 30 Seconds to Mars

Eigentlich habe ich mich sehr gefreut, als ich gelesen habe, dass 30 Seconds to Mars ein weiteres Album veröffentlichen; zumal ihr letzes Werk „A Beautiful Lie“ durchaus immernoch des öfteren bei mir im Player rotiert. Damals präsentierten sie uns einen druckvollen kraftvollen Alternativ-Rock mit leichtem Hang zum Emo. Hierfür habt ihr meine volle Kaufempfehlung. Allerdings bin ich mir schon wieder unsicher, was ich vom dem noch nicht erschienenen neuen Album „This is war“ (4. Dez) halten soll. Kürzlich wurde das erste Video – bzw. der von einem der neuen Songs „Kings and Queens“ inspirierte Kurzfilm „Ride“ veröffentlicht. Schöne Bilder mag man meinen, wurden sie schließlich auch noch von Jared Leto himself produziert. Mir fehlt beim Vorboten aber irgendwie das Herzblut, das tragisch-dramatische, vielleicht fehlt einfach das Fünkchen „Emo“, das dem mehr an Mainstream gewichen ist. Vielleicht stehe ich tatsächlich einfach auf Emo… Aber vielleicht springt der Funke doch noch über, in letzter Zeit brauche ich immer etwas länger…

…Gerade habe ich noch gelesen, dass das Album von Flood (U2, Depeche Mode) produziert wurde, das würde so einiges erklären….und zu allem Übermut werden sie während ihrer Tour auch Hamburg beehren und dabei am 8. März 2010 ausgerechnet in der Sporthalle halt machen. Bin ich zu negativ heute? Was habe ich nur gegen diese Location?

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