Neue Klangmuster – Heathers

Da sprießen sie aus dem Boden wie nichts: Tegan und Sara, First Aid Kit und nun auch noch die Heathers – singende Schwestern. Vielleicht sollte ich mit einer meiner Schwestern auch eine Band aufmachen, das Konzept scheint zu funktionieren. Wäre ja nicht so, als ob wir nie davon geträumt hätten. Oder noch viel besser, wir sollten eine Band zu dritt aufmachen. Das wäre doch mal innovativ! Aber ehrlich gesagt überlasse ich den Platz lieber doch den Profis. Dabei zähle ich die Zwillinge Heathers definitv zu den Personen, die etwas von harmonischem Gesang verstehen. Häufig werden sie wohl zu unrecht als Tegan & Sara-Kopie aus Irland bezeichnet. Eines haben sie jedenfalls mit dem kanadischen Zwillingspaar gemein, ich könnte stundenlang zuhören, wie sie ihre Songs akustisch performen.

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Kerretta – Vilayer

Kerretta - Vilayer

Es wird Zeit mich endlich ausführlicher dem Album „Vilayer“ von Kerretta zu widmen. Verdient hat es das Album allemal, bietet es doch eine großartige Mischung aus Post-, Art- und Prog-Rock und wird damit zu einem würdigen Vetreter im derzeit heiß umkämpften Post-Rock-Genre. Die Neuseeländer überzeugen mich vor allem durch das düstere eher metallisch angehauchte Gitarrenriffing. Wie ihre Genre-Mitstreiter verstehen es Kerretta zwischen ruhigen und härteren Passagen zu wechseln, von leiseren stimmungsvollen Intros in stetiger Steigerung zu bombastischen Finali überzugehen und darüber hinaus ihre Geschichte ohne überflüssigen Gesang zu erzählen. Gefühlt überwiegen die dunklen düsteren doomigen Momente, was mich nach viel gehörten „Weichspülkram“ sehr freut. „Sleepers“ hilft zum Beispiel keineswegs beim Einschlafen, sondern wartet mit wachsendem Druck auf und holt mich eher aus dem Bett als mich einzulullen und einzuschläfern. Als weitere Headbanger kristallisieren sich „Maven Fade“, „The Square outside“ und „Bone Amber Reigns“ heraus. „Nest of Spies“ gehört zu meinen Favoriten und ist eine großartige ausdifferenzierte Hymne, die mich fesselt und fasziniert. „White Lie“ erscheint dagegen plötzlich aus einer vollkommen anderen etwas orientalisch angehauchten Welt, nutzt traditionelle Folk-Elemente und versetzt den Hörer in eine neue Szenerie – sehr dem Ambient nahe.
Soviel lässt sich zusammenfassen: Fans von Russian Circles, Isis und Mogwai finden mit dem souveränen ausdifferentierten, elegantem Werk „Vilayer“ sicherlich ihre Freude. Tipps zum Reinhören bitte meinem Beitrag vom März entnehmen. Soweit es gefällt, kann ich immer wieder nur zum Kauf von Vinyl raten.


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Ohne große Worte heute. Ich möchte die herzergreifenden Bilder des Videos zu „At night we live“ für sich sprechen lassen und damit das Comeback von Far willkommen heißen. Vielleicht später mehr dazu und ja, ich bin Katzenfreund.

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Neue Klangmuster – Villagers

Was passt zu diesem Wetter besser als Singer-/Songwriter? Habt ihr es nicht auch alle vor Augen: Lagerfeuerromantik am Strand, die Klampfe in der Hand und seichte softe Pop-Song mitsamt Meeresrauschen im Hintergrund.
Einen Songwriter möchte ich euch auch vorstellen, allerdings passt mir Villagers nicht so ganz in diese Kategorie. „Pop-Songs“ lasse ich noch gelten, aber von „seicht“ darf hier keine Rede sein. Conor O’Brien versteht es Geschichten zu erzählen und das düstere Gemüt zu besingen. Er schafft eine leicht morbide romantische Stimmung zwischen leichter Nostalgie und Schwermut. Vom zaghaften intovertierten Schaudern bis hin zu gewaltiger Emotionalität, seine Songs sind Folk vom Feinsten mitsamt Gänsehaut-Faktor. Da lohnt sich das Zuhören allein schon wegen der Texte, die durch den schauderhaft schönen Gesang auf den Punkt gebracht werden. Irgendwie ist die irische Herkunft dann auch herauszuhören. In seiner Heimat hat er es mit seinem Debut-Album „Becoming a Jackal“ immerhin gleich mal an die Charts-Spitze geschafft.
Nun bieten mir die Iren ein Grund mehr um am Hamburger Dockville am 13.08. zu erscheinen. Live wird O’Brien übrigens durch eine Band zu den Villagers komplettiert. Wäre für mich gar nicht notwendig. Er allein mit der Gitarre reicht mir schon aus um in Verzückung zu geraten. So könnte ich mir folgende Live-Versionen immer und immer wieder anschauen:
Villagers – Becoming a Jackal

Villagers – Home

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Collapse Under The Empire – The Sirens Sound

The Sirens SoundsEndlich findet das neue Album meiner geliebten Hamburger Post-Rocker Collapse Under The Empire ihre Lobpreisung. Peter von Schallgrenzen und auch Christoph von Lie In The Sound hatten sich dem dritten Album bereits angenommen. Zugegeben, ich bin natürlich etwas voreingenommen. Nachdem mir die Musik der Hamburger bereits sehr ans Herz gewachsen ist, kann und will ich ihr neues Werk „The Sirens Sound“ nicht verreißen. Gott sei Dank muss ich das auch nicht. Etwas skeptisch war ich aufgrund des Outputs innerhalb von 2 Jahren schon. Kann das neue Material an großartige Songs der Vorgänger-Alben wie „Innocence“, „Captured Moments“, „Crawling“, „The taste of last summer“ usw. heranreichen? Kann eine Band, die dem derzeit überladenen Genre Post-Rock angehört, deren Musik bekanntlich aus reiner Instrumentierung besteht, innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums so viele Songs schreiben, ohne dabei langweilig zu werden und sich in Wiederholungen zu verstricken; dabei gleichzeitig authentisch und ihrem Stil treu bleiben und dennoch mutig Neues probieren und wagen? Die Bestätigung rotiert gerade in meinem CD-Player.
Der erste Song „The Sirens Sound“ ist dabei ein Schritt in eine neue Richtung. Mit dem Zehnminüter wagen sie einen psychedelischen Einstieg, der der Band eine neue Note verleiht. Zwischendurch blitzen schon unverkennliche Merkmale von Collapse Under The Empire auf. Aber mit den ersten Tönen von „Grade Separation“ ist dann eindeutig geklärt, meine Jungs sind wieder da. Der Song reiht sich nahtlos in die oben aufgeführten Songs ein und ist mitunter einer der besten, der Matt und Chris bisher gelungen ist. Eingängig und leichtfüßig schlängelt er sich in die Gehörgänge und verweilt dort einige Minuten. Die darauffolgenden Songs „Violet Skies“ und „Beware/ Lost“ sind etwas weniger eingängig, aber nicht minder großartig. Abschließend beweist „A different complexion“ seinem Namen alle Ehre. Collagenhaft baut sich der Song auf, vertrackt, verspielt, zieht er uns in eine Richtung um dann schnell umzuschwenken und wieder neue Klangmuster aufzuweisen.
„The Sirens Sound“ gehört insgesamt nicht zu den eingängisten Alben. Aber Eingängigkeit setzt sich schließlich nicht mit Qualität gleich. Atmosphärisch ist es etwas sprunghaft, einige Kritiker könnten vielleicht meinen es sei überladen. Doch gerade das zeichnet das Album für mich aus und lässt es nicht langweilig werden und lädt zu vielen weiteren Hörgängen ein, um jeweils neue Spielereien im Soundgewebe zu entdecken.

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Die einzige Berührung, die ich bisher mit der Vampir-Saga Twilight hatte, kam durch die Soundtracks zustande, die jeweils mit respektierlichen Interpreten und Songs aufzuwarten wussten. Auch die ein oder andere Suchanfrage nach „Twilight“ lenkte auf meinen Blog. Allerdings konnte ich bisher keinen vielversprechenden Inhalt zur Teenie-Saga bieten, sondern nur Musikhappen in Form von The Twilight Sad vorweisen. Das wird sich auch in Zukunft nicht groß ändern. Frank hab ich es allerdings zu verdanken, Muse wieder neu für mich entdeckt zu haben. Die britischen Rocker steuern mit „Neutron Star Collision“ einen beachtlichen Song zum neuen Soundtrack bei, den ich euch natürlich nicht vorenthalten will. Die Twilight-Fans muss ich jedoch erneut enttäuschen, da die Film-Szenen im folgenden Video mit Live-Sequenzen ersetzt wurden.

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Someone Still Loves You Boris Yeltsin

Die Band ist mir zwar nicht neu, haben sie mich doch bereits mit dem 2008 erschienen Album „Pershing“ für sich gewonnen. Allerdings habe ich sie euch noch nicht vorgestellt, daher wird dies hier als „Neues Klangmuster“ kategorisiert. Zudem haben sie tatsächlich neues Klangmaterial am Start. Ein Gratis-Download bietet sich für den Einstieg für euch förmlich an. Gegen Email-Adresse könnt ihr also den Teaser „Sink/Let it sway“ für den dritten Longplayer „Let it sway“ downloaden. Release-Datum ist der 17. August und so catchy wie der neue Song daherkommt freue ich mich schon auf ein erfrischendes Indie-Rock-Sommer-Album.
Vielleicht noch der kurze Hinweis: Nicht vom Bandnamen „Someone Still Loves You Boris Yeltsin“ verwirren lassen, der nichts über die Band und deren Musik aussagt und dem Kopf Philip Dickey nur spontan in den Sinn kam. Ihre Songtexte sind weder politisch angehaucht, noch haben sie irgendetwas mit Russland am Hut. Nichtsdestotrotz ist der Name trotz spontaner Eingebung irgendwie auch wieder klug gewählt, da er auffällig ist und geradezu zum Nachforschen einlädt.

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Karnivool – Sound Awake

Während zuhause die Deftones rotieren, lassen mich die Herren Australier um Karnivool derzeit unterwegs nicht mehr los und wollen einfach nicht geskippt werden. „Themata“, das Album aus 2005 liegt mir leider immernoch nicht vor, allerdings wird es mir mit „Sound Awake“ nicht langweilig. Die hier in Europa noch unverständlicherweise recht unbekannten Progressive Alternative Rocker bieten ein Album mit komplexen Strukturen voller Facettenreichtum und vielfältigen Variationen. Ein ums andere mal überzeugen sie mit einer einmaligen Intensität, großartigen Spannungsbögen und einem dynamischen Songwriting, welches hier und da mit kleinen Überraschungen aufwarten lässt. Anleihen zu Tool, Porcupine Tree und Dredg mögen hier nur kurz genannt sein, können aber auch gern diskutitiert werden. Zwischen virtuosen Bombast und rockigen Elementen zeigt sich immer wieder diese Eingängigkeit, die die Songs irgendwie zu Ohrwürmern werden lässt und mich so den ganzen Tag begleiten.
Ganz großes Kopfkino. Die Musik verbildlicht sich beim Hören. Ich denke da z.B. an „Set Fire to the hive“, das an einer Stelle des Songs jeweils ein Bienenschwarm vor meinen Augen erscheinen lässt. Großartig in Szene gesetzt wird dies übrigens im dazugehörigen Video.
Die audio-visuelle Beziehung spiegelt sich bei Karnivool dabei auch in ihrem Artwork wider. So besteht das Coverbild von Sound Awake aus einem Lautsprecher und einem Auge – die Musik als Katalysator um die Augen zu öffen, die das Fenster zur Seele sind. Sound Awake.
Oft ist im Zusammenhang mit ihrem Artwork auch von Kymatik zu lesen, der Wissenschaft der Visualisierung von Klängen. Man stelle sich dazu eine flache Platte vor, die mit feinem Pulver (z.B. Sand, Zucker etc.) gleichmäßig bestreut wird. Durch Erzeugen von harmonischen Frequenzen und Schwingungen wird das Material auf der Platte verformt, allerdings nicht zufällig, sondern zu geometrischen Formen. Die Bilder im Booklet sind zwar nicht auf diese Art und Weise entstanden, allerdings passt der Ansatz grundsätzlich zu Karnivool. Dahinter steckt die Idee, dass Klänge mehr sind als wir mit den Ohren wahrnehmen können. Man fühlt sie, man kann sie sehen und sie haben eine Wirkung auf Menschen. Bei einem derartig intensiven Sounds wie dem von Karnivool kann ich dem nur zustimmen.

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Deftones – Diamond Eyes

Deftones - Diamond Eyes

Die Frage, welches Album mich in den letzten Wochen geprägt, begleitet und beglückt hat, kann ich ohne Wimpernzucken beantworten und krame „Diamond Eyes“ der Deftones hervor. Kraftvoll, mit erdrückender Intensität und voller Wucht ziehen sie mich mit dem ersten Ton in den Bann und lassen mich nicht mehr los bis der Letzte verklungen ist. Dabei kann ich die Platte zu jeder Tageszeit und in jeder Stimmungslage hören. Der Plattenteller ist quasi dauerbesetzt. Die erste Hälte ist besonders großartig um Frustration, Wut und Ärger abzubauen und über die Musik zu kompensieren. Auch in traurigen oder glücklichen Phasen schaffen sie es mich abzuholen. Auch wenn ich nicht selbst zur Produktion der Klänge beitrage, löst sich bei mir allein beim Zuhören eine innere Spannung auf. Zunehmend werden die Klänge nach den ersten Brettern etwas ruhiger – mit „Beauty Schools“ und „Sextape“ sogar hochmelodiös. Aber das tut keinen Abbruch, trägt nur zum vielfältigen Sound bei, der immer unmissverständlich erkennen lässt, dass es sich hierbei um die Deftones handelt.
Es war wohl die richtige Entscheidung nach dem schweren Verkehrsunfall des Bassisten Chi Cheng, der ihn in einen komatischen Zustand zwingt, einen Neustart zu wagen und die fast fertige Platte „Eros“ zunächst ad acta zu legen. Manchmal hilft so ein Neuanfang enorm, reinigt, befreit und hat wohl auch den Bandmitgliedern um Chino Moreno geholfen, das Ereignis, den Schock und die daraus enstandenen Folgen zu verarbeiten. Die Band scheint gestärkt hervorzugehen und überzeugt mit einem würdigen sechsten Album, das keineswegs nur depressiv und negativ klingt. Zwischen markerschütternden schroffen stakkatoartigen Riffen, großartigen Gitarren-Brettern, bassig-groovenden Nummern und dem Wechsel von Gesang und Geschrei glänzen hochbetörende melodische Lichtblicke in dem nicht minder als stimmigen Gesamtkunstwerk zu bezeichnenden „Diamond Eyes“.


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Die Stille soll ein jähes Ende finden. Ich müsste einiges aufholen und so ist auch folgendes Video von The Mary Onettes „The night before the funeral“ nicht mehr taufrisch. Aber was gut ist, bleibt gut und manchmal muss Musik ohnehin reifen.

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